ÜbersetzerInnen vor den Vorhang! Im Gespräch mit Borbála Eke

Sie arbeiten meist im Hintergrund und bleiben für unsere Kunden oft unsichtbar: Unsere Übersetzerinnen und Übersetzer. Der Internationale Übersetzertag am 30. September ist der perfekte Anlass, sie vor den Vorhang zu holen.

Was begeistert sie an diesem anspruchsvollen Job? Wie sieht ihr Arbeitsalltag aus und inwiefern ist ihre Tätigkeit im Wandel? Dazu haben wir Borbála Eke, die Leiterin unseres Language Departments, befragt.

Wie sieht dein Arbeitsalltag bei Interlingua aus? Übersetzt du den ganzen Tag so vor dich hin?

Übersetzungen bilden nur einen Teil der Aufgaben im Language Department, das ich seit zwei Jahren leite. Meine Kollegin und ich unterstützen zudem das Projektmanagement bei allem, was CAT-Tools betrifft, aber auch beim Brainstorming für neue Projekte. Wir übernehmen die Suche nach neuen ÜbersetzerInnen, die Aktualisierung von Kundenterminologie und noch vieles mehr. Die Tätigkeit ist also sehr vielseitig, ich verbringe aber jedenfalls viel Zeit mit memoQ ;)

Was hat dich dazu motiviert, Übersetzerin zu werden?

Ich bin zweisprachig aufgewachsen, deshalb war ich schon von Beginn an mit verschiedenen Sprachen, Bräuchen und Kulturen umgeben. Im Gymnasium kam dann noch meine Begeisterung für Englisch hinzu und im Übersetzungsstudium konnte ich alle meine Sprachen perfekt miteinander kombinieren.

Was fasziniert dich besonders am Arbeiten mit Sprachen?

Beim Übersetzen lernt man immer etwas Neues – sei es über einen bestimmten Fachbereich, über eine Arbeitssprache oder sogar über die eigene Muttersprache. An Sprache allgemein finde ich faszinierend, verschiedene Denkweisen und Kulturen kennenzulernen.

Mit welchen Textsorten oder Themen arbeitest du am liebsten und warum?

Das kann ganz unterschiedlich sein – die Abwechslung ist das, was den Reiz der Sache ausmacht. Untertitel finde ich besonders spannend, weil sie ein Zusammenspiel von Sprache, Bild, Zeit sowie dem Schnitt des jeweiligen Videos/Films sind – somit ist eine gute Lösung gefragt, um all diese Aspekte in knapp 80 Zeichen miteinander zu vereinen.

Und was ist das Allerbeste an deinem Job bei Interlingua?

Die vielfältigen Aufgaben, die spannenden Projekte, die Arbeit mit zahlreichen Sprachen und natürlich die KollegInnen im Interlingua-Büro. :)

Zum Abschluss bitte ein kurzer Blick in die Glaskugel: Wie werden ÜbersetzerInnen in 20 Jahren arbeiten?

Die große Frage ist, ob maschinelle Übersetzung und KI in Zukunft die Arbeit von ÜbersetzerInnen übernehmen werden. Ich denke nicht, dass Tools zur maschinellen Übersetzung HumanübersetzerInnen je ersetzen werden können. Aber als ÜbersetzerIn wird es auf jeden Fall immer wichtiger werden, sich mit verschiedenen Tools auszukennen und zu verstehen, wie Engines und Co. funktionieren. Je mehr wir uns mit diesem Thema auseinandersetzen, desto besser können wir diese Entwicklungen zu unserem eigenen Vorteil nutzen.